Die Studie von Nguyen und Canny (2007) untersucht, wie sich die Aufrechterhaltung des Augenkontakts in Gruppen-Videochats auf das Vertrauen zwischen Gruppen bei kollaborativen Aufgaben auswirkt.
Forschungskontext
Angesichts der zunehmenden Abhängigkeit von Videokommunikation ist es wichtig zu verstehen, wie man in virtuellen Umgebungen Vertrauen aufrechterhält. Nguyen und Canny untersuchten, ob das Aufrechterhalten des Augenkontakts in Gruppenvideochats das Vertrauen zwischen Gruppen ähnlich fördern kann wie persönliche Interaktionen.
Methodik
- Teilnehmer: 169 Teilnehmer wurden vom Experimental Social Science Laboratory (XLab) der UC Berkeley (University of California, Berkeley) rekrutiert. Zu den Teilnehmern gehörten Studenten und Mitarbeiter der Universität, die 29 Zweiergruppen und 37 Dreiergruppen bildeten.
- Experimentelles Design: Die Studie umfasste drei Bedingungen:
- Persönlich : Die Gruppen trafen sich im selben Raum und saßen 2,5 Meter voneinander entfernt.
- Richtungsbasierte Videokonferenzen : Gruppen verwendeten das MultiView-System, wobei räumliche Beziehungen und Blickkontakt gewahrt blieben.
- Ungerichtete Videokonferenzen : Die Gruppen verwendeten ein herkömmliches Videokonferenz-Setup mit räumlichen Verzerrungen.
3. Datenerhebung: Das Vertrauensniveau wurde mithilfe einer modifizierten Version des Daytrader-Spiels gemessen, bei dem es um kooperative und wettbewerbsorientierte Investitionsentscheidungen geht.
Wichtige Erkenntnisse
- Gesamtinvestition in die Zusammenarbeit : Gruppen, die gerichtete Videokonferenzen nutzten, zeigten einen höheren Grad an kooperativer Investition als Gruppen, die ungerichtete Videokonferenzen nutzten.
- Vertrauensbildung : Gruppen im Zustand der gerichteten Videokonferenz zeigten ein Vertrauensniveau, das mit denen bei persönlichen Treffen vergleichbar war.
- Fragilität des Vertrauens : Das Vertrauen in Gruppen, die gerichtete Videokonferenzen nutzten, war widerstandsfähiger gegen Vertrauensbrüche als in Gruppen, die ungerichtete Videokonferenzen nutzten.
Auswirkungen
- Professionelle Umgebungen: In Geschäftsumgebungen kann die Aufrechterhaltung des Augenkontakts in virtuellen Meetings das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern fördern.
- Bildungseinstellungen: Schüler oder Lehrer in virtuellen Klassenzimmern und bei Online-Videoanrufen können von Technologien wie der iContact-Kamera profitieren, die den Blickkontakt erleichtern und so die Zusammenarbeit und das Vertrauen verbessern.
- Fernarbeit: Remote-Teams können ein hohes Maß an Vertrauen und Produktivität aufrechterhalten, indem sie Tools integrieren, die den Blickkontakt bei der Videokommunikation aufrechterhalten.
Abschluss
Die Studie von Nguyen und Canny zeigt, dass der Augenkontakt in Gruppenvideochats das Vertrauen zwischen Gruppen erheblich fördert und virtuelle Interaktionen fast so effektiv macht wie persönliche Gespräche. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung des Augenkontakts für die Verbesserung der virtuellen Zusammenarbeit und des Vertrauens.
Verweise
Nguyen, DT, & Canny, J. (2007). Multiview: Verbesserung des Vertrauens bei Gruppen-Videokonferenzen durch räumliche Treue .